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Auf der Suche nach der Logik
Wir kennen das Phänomen bereits: Erfolgreiche Videospiele werden in jeder Form weiter verwertet. Böse Zungen würden dies „Recycling“ oder „Lizenzausschlachtung“ nennen - eine Disziplin, die die Videospielindustrie sich eindeutig vom Filmbusiness angeeignet hat. Mit „Die Suche nach dem Diamanten-Schwert“ bekommen Minecraft Fans nun eine Romanumsetzung im Minecraftuniversum geboten – aktuell, wo die Berichterstattung rund um den Story-Modus von Minecraft voll ist, ein durchaus interessantes Thema. Wir haben für euch den Roman gelesen.
In der Geschichte wird der junge Farmer Steve zum Helden. Eigentlich ein friedfertiger Bastler, der nach einem Angriff auf sein Dorf doch zum Schwert greifen muss. Nach einem wilden Kampf tritt er die Flucht ins Nether, quasi die Unterwelt, an – eine Reise die nur noch mehr Abenteuer mit sich bringt,…
Bereits nach wenigen Seiten wird klar: Bei diesem Buch kann es sich nur um ein Kinderbuch handeln. Die Sätze sind sehr kurz, der Wortschatz gering und die Formulierungen mehr als platt. Eine Tatsache, die der Hersteller auf dem Cover nicht ausweist. Die Herstellerhomepage gibt allerdings schnell preis: Die Zielgruppe sind 8- bis 10-jährige Leser. Anzuerkennen ist die Verbundenheit zur Minecraft Welt – Fans erkennen nicht nur sofort die Monster, sondern finden auch einige Mechaniken - wie das Entzünden eines Netherportals oder das Töten eines Ghasts - wieder. Nichtsdestotrotz strotzt das Buch voller Logikfehler – die selbst einem Kind klar werden sollten. Ein Beispiel: Steve kämpft unerbittlich gegen ein Heer von Creepern. Sein Eisenschwert nutzt sich immer weiter ab, bis es letztlich zerbricht und er ohne Waffe die Flucht antreten muss. Drei Seiten später öffnet er jedoch sein Inventar und zückt ein Goldschwert,… Dieses Beispiel soll auch gleich noch einen weiteren Kritikpunkt veranschaulichen: Die Formulierungen. Steve öffnet nicht seinen Rucksack um sein Goldschwert zu zücken – nein, er öffnet sein Inventar. Später im Verlauf der Handlung wird Steve erpresst: Er soll den kompletten Inhalt seines „Inventars“ aushändigen. Diese Art der Sprache trägt eindeutig nicht zur Atmosphäre bei, sondern wirkt letztlich nur lächerlich.
Minecraft schafft es seit Jahren mit Minimalismus und Mut zum Understatement seine Spieler zu begeistern. Den Romanen gelingt dies nicht – denn auch Minimalismus erfordert eine gewisse Qualität und Konsequenz. Keine Frage, „Die Suche nach dem Diamanten-Schwert“ ist eindeutig ein Kinderbuch, dennoch sind die Fehler in Sachen Logik und Sprache einfach erschreckend. Angesichts dieser Schwächen bleibt es fraglich, ob Eltern dieses Buch als Ersatz zum echten Minecraft schenken sollten – dort werden Kinder wenigstens entsprechend gefordert.
Wertung: 1 von 5 Sterne
Auf der Suche nach der Logik
Wir kennen das Phänomen bereits: Erfolgreiche Videospiele werden in jeder Form weiter verwertet. Böse Zungen würden dies „Recycling“ oder „Lizenzausschlachtung“ nennen - eine Disziplin, die die Videospielindustrie sich eindeutig vom Filmbusiness angeeignet hat. Mit „Die Suche nach dem Diamanten-Schwert“ bekommen Minecraft Fans nun eine Romanumsetzung im Minecraftuniversum geboten – aktuell, wo die Berichterstattung rund um den Story-Modus von Minecraft voll ist, ein durchaus interessantes Thema. Wir haben für euch den Roman gelesen.
In der Geschichte wird der junge Farmer Steve zum Helden. Eigentlich ein friedfertiger Bastler, der nach einem Angriff auf sein Dorf doch zum Schwert greifen muss. Nach einem wilden Kampf tritt er die Flucht ins Nether, quasi die Unterwelt, an – eine Reise die nur noch mehr Abenteuer mit sich bringt,…
Bereits nach wenigen Seiten wird klar: Bei diesem Buch kann es sich nur um ein Kinderbuch handeln. Die Sätze sind sehr kurz, der Wortschatz gering und die Formulierungen mehr als platt. Eine Tatsache, die der Hersteller auf dem Cover nicht ausweist. Die Herstellerhomepage gibt allerdings schnell preis: Die Zielgruppe sind 8- bis 10-jährige Leser. Anzuerkennen ist die Verbundenheit zur Minecraft Welt – Fans erkennen nicht nur sofort die Monster, sondern finden auch einige Mechaniken - wie das Entzünden eines Netherportals oder das Töten eines Ghasts - wieder. Nichtsdestotrotz strotzt das Buch voller Logikfehler – die selbst einem Kind klar werden sollten. Ein Beispiel: Steve kämpft unerbittlich gegen ein Heer von Creepern. Sein Eisenschwert nutzt sich immer weiter ab, bis es letztlich zerbricht und er ohne Waffe die Flucht antreten muss. Drei Seiten später öffnet er jedoch sein Inventar und zückt ein Goldschwert,… Dieses Beispiel soll auch gleich noch einen weiteren Kritikpunkt veranschaulichen: Die Formulierungen. Steve öffnet nicht seinen Rucksack um sein Goldschwert zu zücken – nein, er öffnet sein Inventar. Später im Verlauf der Handlung wird Steve erpresst: Er soll den kompletten Inhalt seines „Inventars“ aushändigen. Diese Art der Sprache trägt eindeutig nicht zur Atmosphäre bei, sondern wirkt letztlich nur lächerlich.
Minecraft schafft es seit Jahren mit Minimalismus und Mut zum Understatement seine Spieler zu begeistern. Den Romanen gelingt dies nicht – denn auch Minimalismus erfordert eine gewisse Qualität und Konsequenz. Keine Frage, „Die Suche nach dem Diamanten-Schwert“ ist eindeutig ein Kinderbuch, dennoch sind die Fehler in Sachen Logik und Sprache einfach erschreckend. Angesichts dieser Schwächen bleibt es fraglich, ob Eltern dieses Buch als Ersatz zum echten Minecraft schenken sollten – dort werden Kinder wenigstens entsprechend gefordert.
Wertung: 1 von 5 Sterne